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Goldene Diplome wurden verliehen

Anlässlich ihres 50. Diplomjubiläums sind die Abschlussjahrgänge der Technischen Universität Clausthal von 1970 bis 1973 ausgezeichnet worden.

Es waren die Jahre als Willy Brandt Bundeskanzler war, die ersten Filme der Krimireihe „Tatort“ ausgestrahlt wurden und sich Bayern München und Borussia Mönchengladbach als Bundesligameister abwechselten: Wer an der TU Clausthal Anfang der 1970er-Jahre seinen Abschluss gemacht hatte, erhielt nun rund 50 Jahre später im Rahmen einer akademischen Feierstunde sein „Gold-Diplom“. Überreicht wurden die Urkunden von Prof. Christian Bohn, dem Vizepräsidenten der Universität für Studium und Lehre.

Prof. Bohn spannte in seiner Begrüßung vor rund 120 Gästen in der Aula Academica den Bogen von den 1970er-Jahren bis in die Gegenwart. Vor rund 50 Jahren hatte die Universität etwa 2000 Studierende, neue Institutsgebäude im Feldgrabengebiet entstanden. Heute befindet sich die TU Clausthal in einer Neuausrichtung hin zur Circular Economy, zur nachhaltigen Kreislaufwirtschaft. Der Vizepräsident konnte unter den Ehemaligen auch einige Professoren begrüßen, beispielsweise den Clausthaler Materialwissenschaftler Prof. Rainer Schmid-Fetzer.

Jubilare reisen aus Kanada und Luxemburg an

Die weiteste Anreise zur Feier hatte Dr. Cavit Ciloglu, der mit seiner Frau extra aus Kanada eingeflogen war. Beide hatten einige Jahre in Clausthal-Zellerfeld gelebt und ihr Sohn wurde im Oberharz geboren. Nach dem Studium an der TU Clausthal und der Promotion an der TU Berlin hatte Dr. Ciloglu seine Karriere beim Bergbau-Unternehmen Rio Tinto fortgesetzt. Dass sein Anzug, den er zur Feier tragen wollte, im Koffer am Flughafen feststeckte, tat der Wiedersehensfreunde an seiner Alma Mater keinen Abbruch. Ebenfalls aus dem Ausland, aus Luxemburg, war Prof. Jürgen Brauckmann angereist, der einst Hüttenwesen an der TU studiert hatte. Die einzige Absolventin, die vor Ort ihr goldenes Diplom entgegennahm, war Diplom-Ingenieurin Brigitte Erhard-Boos (Heidelberg), eine Metallkundlerin.

Sie alle hörten gespannt den weiteren Ansprachen zu. Als Vertreter des Vereins von Freunden der TU Clausthal berichtete Thomas Gundermann kundig und kurzweilig über die 1970er-Jahre. Sein Vater, Prof. Karl-Dietrich Gundermann, war damals Rektor der Universität. Im Anschluss sprach Prof. Panagiotis Adamis als Diplomand des Abschlussjahrgangs von 1973. Der Grieche konnte seinerzeit sein Diplom nicht persönlich in Empfang nehmen, weil er zeitgleich in seiner Heimat heiratete. Nach der Promotion forschte er in Wolfsburg für die Volkswagen AG und wurde 1989 an der TU Clausthal zum Honorarprofessor für „Höhere Festigkeitslehre“ bestellt.

Festvortrag von Prof. Christine Minke über nachhaltige Verfahrenstechnik

Um Forschung ging es auch im Festvortrag. Dr. Christine Minke, Professorin für Kreislaufwirtschaftssysteme, referierte über „Nachhaltige Verfahrenstechnik: Ressourcenknappheit und Klimawandel als Innovationstreiber“. Als Höhepunkt der Veranstaltung, die der Clausthaler Student Hosea Simanjuntak am Klavier umrahmte, übergab Prof. Bohn den Absolventen sowie Absolventin Brigitte Erhard-Boos die Urkunden. Dabei bekamen die Geehrten jeweils die Gelegenheit, ein paar Worte zu sagen. Sie bedankten sich bei der Universität für die würdigende Veranstaltung und bei Andrea Langhorst (Alumnimanagement) für deren reibungslose Organisation. Beim anschließenden Sektempfang schwelgten die Teilnehmenden in Erinnerungen an eine, so einer der Jubilare, „wunderschöne Zeit an der kleinen, aber feinen TU Clausthal“.

 

(Foto und Text: Pressestelle TUC)

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Diplom-Ingenieurin Brigitte Erhard-Boos erhielt 50 Jahre nach ihrem Abschluss in Clausthal die Urkunde zum „goldenen Diplom“ von Vizepräsident Prof. Christian Bohn